März 3rd, 2019

Alte Rennstrecken: Ruhmreich, aber vergessen.

Motodrom Gelsenkirchen : Der Almaring

Auf dem Gelände der ehemaligen Kokerei der Zeche Alma in Gelsenkirchen-Ückendorf haben ein paar Motorsport Enthusiasten rund um den Präsidenten der RAG ( Rheinländische Autorenn Gemeinschaft ) Anton Brenner 1969 eine Rennstrecke angelegt, um hier Rennen für jedermann zu veranstalten. Zunächst wurden auf einer 750 Meter langen Schotterstrecke sogenannte Altwagen Rennen abgehalten, später dann, als die Strecke asphaltiert war, Autospeedway -Rennen. Im Gegensatz zu den meisten Speedway Strecken war der Almaring kein reines Oval im herkömmlichen Sinn. Das 7,5 Meter breite Motodrom bestand aus einer großen Nordkurve und einer engen Südkurve, verbunden durch zwei mehr oder weniger längere Geraden. Zu Beginn der 80ziger Jahre erlebte der Almaring seinen motorsportlichen Höhepunkt, als in 8 verschiedenen Rennklassen an den Rennsonntagen bis zu 200 Teilnehmer antraten. Viele der Protagonisten kamen aus dem benachbarten Ausland auf das Gelände der Alma Zeche. Ende 1984 erlosch, nach Protesten der Anwohner, der Motorenlärm für immer. Auch wurde von den Gegnern der Rennveranstaltungen angeführt, dass sich im Kokereiboden giftige Substanzen befinden. Seit dieser Zeit hat man das Gelände sich selbst überlassen. Statt auf einer Brachfläche befindet sich der Ring heute mitten in einem Wald. Es hat fast was Geheimnisvolles , wenn man sich auf die Spuren der alten Rennstrecke , die auch heute noch gut erkennbar sind , macht. Das alte Teerband ist noch fast vollständig erhalten , aber auch Leitplanken und alte halb eingegrabene Reifen trotzen der Vegetation, die sich das Gelände nach und nach zurückerobern will. Auch verschieden bunte Farbmarkierungen findet man noch hier und da auf dem Asphalt. Heute wird das Gelände meist von Spaziergängern mit Hunden oder Radfahrern genutzt. Aber ab und zu sind auch heute noch Motorengeräusche auf der ehemaligen Rennstrecke zu hören, nämlich dann, wenn Freunde von Modellautos ihre Boliden über Teile des Almarings sausen lassen.

Fotos vom Almaring finden Sie in der Galerie „Diverse“. 

Text und Foto: Manfred Muhr
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