Alte Rennstercken: Ruhmreich, aber vergessen.
Solitude-Ring
Auf einer ca. 4 Km langen Strecke, die von Stuttgart zum Schloss Solitude hinauf führte, veranstaltete der Bad Cannstädter Fahrrad Club als erstes Rennen 1903 ein Bergrennen.Erst im Jahre 1925 wurde dem ADAC Württemberg ein Rundkurs von ca.22 Kilometern genehmigt.Die auf dieser Strecke bis 1930 ausgetragenen Rennen waren ein großer Publikumserfolg. 1931 wurde auf einer verkürzten Variante gefahren. Im Jahre 1935 entstand dann der 11,3 km lange Rundkurs, auf dem Motorrad-Rennen, Sportwagen-Rennen und Formel 1-Rennen ohne WM-Status bis 1965 ausgetragen wurden. Der neue Solitude-Ring hatte 26 Links- und 19 Rechtskurven und einen Höhenunterschied von 123 Metern. Die Strecke zählte neben der Nürburgring- Nordschleife zu den anspruchvollsten Strecken der Welt und war sowohl bei den Fahrern als auch bei den Zuschauern äußerst beliebt und die Rennen wurden nicht selten von mehr als 250.000 Motorsportfans besucht. 1966 verweigerten die Behörden den Veranstaltern die Genehmigung zur Ausführung von Rennen. Es sei nicht mehr Zeitgemäß, auf öffentlichen Straßen Motorsportveranstaltungen abzuhalten. Bemühungen auf dem Straßenkurs nochmals Rennen zu veranstalten scheiterten am Veto der Behörden. Durch Umbaumaßnahmen wurde die Strecke nach und nach zerstört und heute erinnern nur noch das alte Start- und Zielhaus und Teile der Boxenanlage an die einst ruhmreichen Zeiten des Solitude-Rings.
Text: Manfred Muhr
Fotos vom Solitude-Ring finden Sie in der Galerie Diverse.